Skelettierte Prothesengerüste aus dem Metall 3D-Drucker: Pilotkunde Hostettler Dental AG im Interview
⚡️„Wir sind seit 2014 auf der Suche nach einem geeigneten Partner für die 3D Metall Druck Technologie, um in diese moderne Technologie einzusteigen.“ Jonas Hostettler von der Hostettler Dental AG in Huttwil.
Als Dentaltechniklabor mit über 40 Jahren Erfahrung, stellt die Hostettler Dental AG nicht nur kieferorthopädische Apparate, sondern auch patientenspezifische Prothetik her. Wir freuen uns sehr darauf, in einem gemeinsamen Pilotprojekt an der Evaluation und Parametrisierung von Titanlegierungen zusammenzuarbeiten. Erfahren Sie im Interview mit Jonas Hostettler, wieso Metall 3D-Druck mit Titan für Zahntechniklabore wichtig ist und welche spezifischen Vorteile aus der neuen Technologie gewonnen werden können.
🎙️Können Sie kurz vorstellen, wer Sie sind und in welchem Bereich Sie tätig sind?
Die Hostettler Dental AG hat über 40 Jahre Erfahrung in der Zahnmedizin und seit 1992 spezialisieren wir uns auf den Werkstoff Titan. Mit Präzision und Leidenschaft fertigen wir so biokompatible zahnmedizinische Produkte der Extraklasse.
Unsere Aufträge erarbeiten wir als 8-köpfiges Produktionsteam und Administration. Nebst dem Tagesgeschäft haben wir als eines von wenigen Zahntechnischen Laboren Aussendienst-Mitarbeiter, Marketingabteilung, Entwicklungsabteilung und einen internen Paketdienst.
Teamwork wird bei uns vorgegeben und gelebt. Wir legen einen extrem hohen Wert auf die Zufriedenheit unserer Kunden und Mitarbeiter. Denn nur mit ihnen können wir dieses Boot weiter auf Kurs halten. Als Geschäftsführer der Hostettler Dental AG sehe ich mich, Jonas Hostettler, als gelernter Zahntechniker, dafür verantwortlich, in der Zahnmedizin noch einige Pionierprojekte massgeblich als neuen Standard einzuführen.
🎙️Wie haben Sie bisher patientenspezifische Teile für den Dentalbereich hergestellt?
Ursprünglich haben wir als zahntechnisches Labor wie üblich in konventioneller Gusstechnik und Handarbeit unsere Produkte hergestellt. 2010 war die Wende für uns und wir haben den ersten Schritt Richtung zahntechnisches Fräszentrum gemacht. Unsere Erfahrungen erstrecken sich bereits auf die ersten sogenannten Kopier-Fräsmaschinen aus den späten 90er Jahren und frühen 2000er, doch waren diese nur ergänzend zum normalen zahntechnischen Betrieb. Mittlerweile sitzen wir im Büro, drücken „Start“ und nehmen später beinahe fertige zahntechnische Produkte aus unserer Fräsmaschine. Kiefermodelle können wir ebenfalls per Mausklick erzeugen. Dabei nehmen wir jedoch 3D-Drucker zur Hilfe. Viele Arbeitsschritte werden jedoch immer noch mit Handarbeit veredelt, wie beispielsweise unsere Orthoplatten, Totalprothesen und vieles mehr aus der Welt der zahntechnischen Produkte. Doch überall sind digitale Hilfsmittel und Eigenentwicklungen im Einsatz, welche die konventionelle Herstellung modernisieren und immerzu verbessern.
🎙️Was sind für Sie die Vorteile, Metall 3D-Druck im eigenen Zahntechniklabor nutzen zu können?
Die Vorteile des Metall 3D-Drucks liegen für uns ganz klar in der Prozesssicherheit, im Prototyping und ohne hohe Gussform-Kosten. Es macht uns weiter unabhängiger und schneller in der Herstellung, da wir nicht auf Outsourcing-Partner angewiesen sind. Ein weiterer wichtiger Vorteil ist die Ermöglichung von Produkten, welche nicht spanabhebend gefertigt werden können. Ein persönliches Ziel für uns ist die Hybridbearbeitung zwischen 3D Metalldruck und CNC-Fräsen, damit von beiden Herstellungsverfahren die Vorteile ineinanderfließen können und wir einen weiteren Schritt auf ein high-end zahntechnisches Produktionszentrum machen können.
🎙️Was hat Sie überzeugt am Pilotprogramm von a-metal teilzunehmen und mit a-metal an der anwendungsorientierten Materialparametrisierung von Titan zu arbeiten?
Wir sind seit 2014 auf der Suche nach einem geeigneten Partner für die 3D Metall Druck Technologie, um in diese moderne Technologie einzusteigen. In der Firma a-metal haben wir diesen zufällig an der Messe der SGK 2023 entdeckt und durften feststellen, dass diese Firma für uns der richtige Partner ist, da wir ein gemeinsames Interesse haben den Titan 3D-Druck zu ermöglichen und wir dies gemeinsam in 12 Monaten erreichen möchten. Auch dass unsere beiden Unternehmen aus der Schweiz sind, ist für diese Zusammenarbeit fördernd.
🎙️Wieso ist es Ihrer Meinung nach wichtig, in Zukunft vermehrt Metall 3D-Druck zur Herstellung von Dentalapparaturen einzusetzen?
Dank unserer grossen Erfahrung in der Herstellung von zahntechnischen Produkten und in der CNC-Fertigung, haben wir konkrete Anforderungen, wieso wir zusätzlich auch auf die 3D-Druck Technologie setzen. Da der Zerspanungstechnologie Grenzen gesetzt sind in Bezug auf Erreichbarkeit, Formenvielfalt und Dimension, sehen wir genau da die Ergänzung und die Umsetzung im 3D Druck. Als Bsp.: Skelettierte Prothesengerüste sind für die Zerspanungstechnologie eine Herausforderung, welche mit Spezialwerkzeugen und eigens programmierten Strategien umgesetzt werden und dies zum Teil für jeden Patientenfall einzeln. Dies macht die Produktion unnötig teuer und kann bei einem festgesetzten Marktpreis (Zahntechnikertarif) verheerende Folgen haben für die Wirtschaftlichkeit des zahntechnischen Labors. Solche Anwendungen sehe ich persönlich als die grösste Indikation des Metall 3D Drucks.
💭Haben Sie weitere Fragen an Unternehmen, die sich bereits für unser Pilotprogramm entschieden haben? Schreiben Sie uns gerne einen Kommentar oder eine Nachricht.
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